Mein Warum: Wie die Veränderungen der Arbeitswelt mich zur Gründung der Jobwerkstatt geführt haben
- Angelika Stehle

- 7. Okt.
- 3 Min. Lesezeit

Ein Beruf im Wandel
Seit über 20 Jahren bin ich Fotografin. Genauer gesagt: Corporate Fotografin – mein Alltag spielte sich in Unternehmen, Produktionshallen, Vorständen, Politik und Büros ab. Ich habe unzählige Menschen in den unterschiedlichsten Berufen porträtiert: von der Maschinenbauerin über den Politiker bis zur Pflegekraft.
Ich liebte es, Menschen in ihrem Element zu erleben, diesen Moment, in dem man spürt: Da ist jemand ganz bei sich, erfüllt von dem, was er tut.
Doch in den letzten Jahren hat sich mein Beruf radikal verändert. Was früher Begegnung, Nähe und Intuition war, ist heute zunehmend digitale Nachbearbeitung, KI-gestützte Prozesse und Automatisierung. Immer weniger echter Kontakt, immer mehr Bildschirmarbeit.
Ich merkte: Der Beruf, der mich einst für seine Lebendigkeit begeisterte, machte mich müde. Und ich spürte dieses Damoklesschwert über mir – die Frage, ob KI mir irgendwann meinen Job abnimmt.
Veränderung – von außen erzwungen, von innen entschieden
Veränderung kann sich anfühlen, als würde einem der Boden unter den Füßen weggezogen. Doch sie kann auch der Moment sein, in dem man endlich anfängt, sich selbst zu fragen: Was will ich wirklich?
Ich habe diesen Prozess am eigenen Leib erlebt. Schon vor Jahren begann ich, mich in Coaching und Persönlichkeitsentwicklung weiterzubilden - aus Neugier, aber auch aus dieser leisen Ahnung heraus, dass Arbeit in Zukunft anders aussehen wird.
Ich wollte verstehen:
Warum bleiben so viele Menschen in Berufen, die sie unglücklich machen? Warum passen Lebenswege und Berufung so oft nicht zusammen?
Als Fotografin hatte ich einen einzigartigen Zugang: Ich sah in die Gesichter all dieser Menschen – und oft konnte ich schon in einem Porträt erkennen, ob jemand in seiner Aufgabe aufblüht oder innerlich längst gekündigt hat.
Die Geburtsstunde der Jobwerkstatt
Aus all diesen Erfahrungen entstand die Jobwerkstatt – nicht als theoretisches Konzept, sondern als logische Konsequenz meiner eigenen Weiterentwicklung.
Ich möchte einen Raum schaffen, in dem Menschen ihre berufliche Richtung neu justieren können – praxisnah, mutmachend, bezahlbar und ohne esoterischen Überbau.
Denn Veränderung darf klar, ehrlich und pragmatisch sein.
Die Jobwerkstatt ist ein 6-monatiges Programm, das dich Schritt für Schritt durch diesen Prozess führt:👉 vom Feststecken zur Klarheit,👉 vom Grübeln ins Tun,👉 vom „Ich müsste eigentlich ...“ zum „Ich mach’s jetzt!“.
Viele der Methoden, die ich dort nutze, habe ich selbst erprobt, um mich in dieser schnelllebigen Welt neu zu positionieren – ohne ein teures Einzelcoaching.
Warum Begleitung heute wichtiger ist als je zuvor
Laut einer Studie des Gallup-Instituts (2024) fühlen sich nur noch 14 % der Berufstätigen in Deutschland wirklich engagiert in ihrem Job – Tendenz sinkend.¹ Gleichzeitig verändert sich die Arbeitswelt rasanter als je zuvor: Automatisierung, KI, Remote Work, neue Werte und Erwartungen an Arbeit.
Doch während sich Technologien blitzschnell anpassen, tun wir uns als Menschen schwer damit. Unser Gehirn liebt Gewohnheit, nicht Unsicherheit.²
Genau hier setzt die Jobwerkstatt an: Sie begleitet dich durch diese Übergänge – mit Struktur, Gemeinschaft und echter Reflexion.
Flow Space Wiesbaden – mein eigenes Labor für Wandel
Mit der Gründung des Flow Space Wiesbaden habe ich mir selbst bewiesen, dass Veränderung nicht nur theoretisch funktioniert. Ich habe erlebt, wie viel Energie freigesetzt wird, wenn man neue Erfahrungen zulässt und eigene Interessen wieder in den Job integriert. Diese Energie ist ansteckend – und genau sie wünsche ich mir für alle, die sich gerade fragen:
„Was, wenn mein bisheriger Job einfach nicht mehr zu mir passt?“
Das Loslaufen ist das Schwerste – aber auch das Wertvollste
Die größte Hürde im Veränderungsprozess ist nicht das Wissen, was man tun sollte, sondern der Moment, in dem man tatsächlich losläuft.
Ich weiß, wie sich das anfühlt – die Zweifel, die Unsicherheit, das Gefühl, zu spät dran zu sein. Aber ich weiß auch, dass auf der anderen Seite dieser Angst etwas wartet: Freiheit, Selbstwirksamkeit und Sinn.
Die Jobwerkstatt ist meine Einladung an dich, diesen Weg nicht allein zu gehen. Denn Veränderung wird leichter, wenn man sie teilt. 💛
Quellen & Studien
Gallup Engagement Index Deutschland 2024, www.gallup.com
Rock, D. (2008). SCARF: A brain-based model for collaborating with and influencing others. NeuroLeadership Journal, 1(1), 44–52.

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