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Wie alles begann: Frithjof Bergmann, Ford und die Geburt von New Work

Friedhof Bergmann Begründer des New Work
Friedhof Bergmann Begründer des New Work


Wenn Maschinen die Arbeit übernehmen – die Krise bei Ford

Ende der 1970er-Jahre:In den Produktionshallen von Ford in Flint, Michigan, standen Maschinen, die immer schneller, präziser und effizienter arbeiteten.Was zunächst als technische Revolution gefeiert wurde, führte bald zu einer tiefen menschlichen Krise.

Frithjof Bergmann, damals Philosophieprofessor an der University of Michigan, wurde von Ford eingeladen, ein Programm zu begleiten:Tausende Arbeiter sollten entlassen werden – die Fabrik sollte automatisiert werden.

Bergmann beobachtete, wie Menschen, die ihr Leben lang an Fließbändern standen, von einem Tag auf den anderen ihre berufliche Identität verloren.Sie hatten plötzlich „Freiheit“ – aber keine Idee, was sie mit ihr anfangen sollten.

„Sie wussten, wovon sie weglaufen wollten –aber nicht, wohin.“— Frithjof Bergmann


Der Moment, in dem New Work geboren wurde

Bergmann stellte eine einfache, aber radikale Frage:

„Was willst du wirklich, wirklich tun?“

Das war der Anfang von New Work.Nicht als Modebegriff, sondern als Bewegung.

Er eröffnete in Flint ein sogenanntes Center for New Work.Dort begleitete er ehemalige Ford-Arbeiter dabei, herauszufinden,was sie wirklich wollten – jenseits von Lohnarbeit, Hierarchie und Anpassung.

Einige gründeten kleine Werkstätten, andere lernten neue Berufe, wieder andere entwickelten Ideen, die weit vor ihrer Zeit waren – etwa gemeinschaftliche Nutzung von Ressourcen, geteilte Arbeitszeit, lokale Produktion.


Was Bergmann wirklich meinte mit „New Work“

Heute wird der Begriff oft mit Homeoffice, agilen Teams oder Feelgood-Management verwechselt.Doch Bergmanns Idee war viel tiefer:

Er sah Arbeit als Mittel zur Selbstverwirklichung – nicht als Zwang.Sein Modell beruhte auf drei Säulen:

  1. Selbstbestimmte ArbeitMenschen sollen Tätigkeiten finden, die ihren inneren Antrieb widerspiegeln.→ Nicht: „Was kann ich verkaufen?“, sondern: „Was will ich beitragen?“

  2. Sinnvolle GemeinschaftsarbeitKooperation statt Konkurrenz – Projekte, die dem Gemeinwohl dienen.

  3. Hohe Technologie als BefreiungspotenzialMaschinen sollen Menschen Arbeit abnehmen, nicht sie ersetzen – damit sie mehr Zeit für sinnvolle Tätigkeiten haben.

Damit war Bergmann seiner Zeit um Jahrzehnte voraus.Er ahnte schon in den 1980ern, was wir heute durch KI, Digitalisierung und Automatisierung erleben:Eine Gesellschaft, in der Arbeit neu gedacht werden muss.


Was die Menschen damals bei Ford lernten

Die Krise bei Ford zeigte auf brutale Weise, dass Sicherheit nicht dasselbe ist wie Sinn.Viele der entlassenen Arbeiter fühlten sich zunächst verloren – bis sie erkannten, dass Veränderung auch Gestaltungsspielraum bedeutet.

Bergmann beobachtete, dass diejenigen am schnellsten neuen Halt fanden, die:

  • ihre Stärken und Interessen reflektierten,

  • bereit waren, Neues zu lernen,

  • und Gemeinschaft suchten, statt sich zurückzuziehen.

Er nannte das den „Übergang von Arbeit als Pflicht zu Arbeit als Berufung“.Was damals bei Ford begann, war im Grunde ein Vorläufer der heutigen Transformationsgesellschaft.


Was wir daraus für heute lernen können

Die Parallelen zur Gegenwart sind frappierend.Wieder stehen wir an einem Wendepunkt:Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Wertewandel verändern, was Arbeit bedeutet.

Aber genau wie damals gilt: Die eigentliche Herausforderung ist nicht technischer, sondern menschlicher Natur.

Wir müssen lernen,

  • uns selbst besser zu verstehen,

  • unser Potenzial zu erkennen,

  • und Arbeit als Ausdruck unserer Identität zu gestalten – nicht nur als Existenzsicherung.

Das ist kein Luxus, sondern eine Zukunftskompetenz.

„Die Arbeit, die wir wirklich, wirklich wollen,ist die Arbeit, die die Welt wirklich, wirklich braucht.“— nach Frithjof Bergmann

Von New Work zur Jobwerkstatt

Genau hier setzt die Jobwerkstatt an.Denn die Fragen, die Bergmann vor 40 Jahren bei Ford stellte, sind heute aktueller denn je:

  • Was will ich wirklich tun – nicht nur, um zu überleben, sondern um zu wirken?

  • Wie finde ich Arbeit, die mich stärkt, statt mich auszulaugen?

  • Wie gehe ich mit dem Wandel um, den KI und Digitalisierung mit sich bringen?

Die Jobwerkstatt ist die Antwort einer neuen Generation auf Bergmanns alte Frage.Sie verbindet Coaching, Achtsamkeit und Methoden aus der Arbeitspsychologie, um Menschen genau in diesem Übergang zu begleiten –vom Müssen zum Wollen, vom Funktionieren zum Gestalten.


Fazit: Arbeit als Zukunft – nicht als Vergangenheit

Frithjof Bergmanns Geschichte bei Ford erinnert uns daran, dass Wandel immer zuerst Unruhe bringt –aber auch eine Einladung ist, Arbeit neu zu denken.

New Work ist kein Bürotrend,sondern ein menschliches Entwicklungsprojekt.

Und vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment, sich zu fragen:

„Was will ich wirklich, wirklich tun?“

💛 Die Jobwerkstatt hilft dir, diese Antwort zu finden – Schritt für Schritt, mit Herz, Struktur und Erfahrung.



Quellen:

  • Frithjof Bergmann (1984): New Work – New Culture

  • Interview mit Frithjof Bergmann, ZEIT Wissen 2017

  • Ford Motor Company Archives, Flint/Michigan History

  • World Economic Forum (2024): Future of Jobs Report


 
 
 

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